Papier statt Plastik
Wie nachhaltig sind Verpackungen aus Barrierepapier wirklich?
27.02.2025


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Angesichts der wachsenden Umweltprobleme durch Plastikverschmutzung suchen Unternehmen und Verbraucher nach nachhaltigen Alternativen. Eine dieser Alternativen ist Barrierepapier, das durch spezielle Beschichtungen ähnliche Schutzfunktionen wie Kunststoff bietet. Doch wie nachhaltig ist Barrierepapier tatsächlich? In diesem Artikel analysieren wir die Umweltbilanz und Recyclingfähigkeit dieser Verpackungslösung anhand verlässlicher Daten und Fakten.
Umweltbilanz von Barrierepapier vs. Plastik
🟢 CO₂-Fußabdruck
Die Herstellung von Papier verursacht hohe Energieverbräuche, allerdings ist der CO₂-Ausstoß im Vergleich zu Kunststoff niedriger. Die Produktion von 1 Tonne Frischfaserpapier setzt etwa 670 kg CO₂ frei (Quelle), während die gleiche Menge Polyethylen Granulat (PE) 2.000 kg CO₂ freisetzt (Quelle). Recyceltes Papier schneidet dabei noch besser ab, da es im Vergleich zur Neuproduktion 70 % weniger Wasser und 60 % weniger Energie benötigt (Quelle).
🟢 Energie- und Wasserverbrauch
Papierherstellung ist ressourcenintensiv, insbesondere bei Frischfaserpapier. Je nach Beschaffenheit des Papiers benötigt die Produktion von 1 kg Frischfaserpapier im Schnitt 8-100 Liter Wasser. Für Kunststoff ist der Verbrauch allerdings ebenfalls hoch, er liegt bei ca. 10-180 Litern pro kg Kunststoff (Quelle, Quelle, Quelle, Quelle, Quelle). Allerdings ist das Wasser in der Papierproduktion meist Teil eines geschlossenen Kreislaufsystems, sodass ein großer Anteil wiederverwendet wird.
Recyclingfähigkeit und biologische Abbaubarkeit
🟢 Recyclingquoten
Papierverpackungen haben in Europa eine der höchsten Recyclingquoten aller Verpackungsmaterialien. In Deutschland wurden 2021 etwa 90 % der Papier- und Kartonverpackungen recycelt, während Kunststoffverpackungen nur auf eine Recyclingquote von 56 % kamen (Quelle). Während die Recyclingquote von klassischen Papierverbunden wie z.B. mit Kunststoff- oder Aluminiumfolien dabei nur bei 10% lag (Quelle), sind Monomaterial-Barrierepapiere keine Papierverbunde und können daher meist vollständig im Altpapier entsorgt werden und damit in den Papierrecyclingstrom eingehen.
🟢 Herausforderungen im Recyclingprozess
Nicht jedes Barrierepapier ist problemlos recycelbar. Einige Varianten nutzen Papierverbunde, die Kunststoff- oder Aluminiumschichten enthalten, die eine Trennung im Recyclingprozess erschweren. Laut einer Studie von Roland Berger können solche Hybridmaterialien aus Papier und Kunststoff oft nur als Verbundmaterial verwertet oder verbrannt werden, wodurch die ökologische Bilanz verschlechtert wird (Quelle).
🟢 Biologische Abbaubarkeit
Während herkömmliches Papier unter natürlichen Bedingungen in wenigen Monaten zerfällt, können Kunststoffverpackungen Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Umwelt verbleiben. Barrierepapiere, die mit biologisch abbaubaren Beschichtungen versehen sind, können ebenfalls in relativ kurzer Zeit zersetzt werden und sind damit unter industriellen Bedingungen teilweise sogar kompostierbar.
Fazit
Barrierepapier ist eine extrem vielversprechende Alternative zu Kunststoffverpackungen, insbesondere wenn es recyclingfreundlich gestaltet wird. Mit einer hohen Recyclingquote, einer geringeren CO₂-Bilanz und der teils sogar biologischen Abbaubarkeit bietet es klare ökologische Vorteile. Es bleibt die Herausforderung bestehen, Kunststoffanteile in Barriereschichten weiter zu reduzieren und sicherzustellen, dass alle Komponenten in bestehenden Papierrecyclingströmen verarbeitet werden können.
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Angesichts der wachsenden Umweltprobleme durch Plastikverschmutzung suchen Unternehmen und Verbraucher nach nachhaltigen Alternativen. Eine dieser Alternativen ist Barrierepapier, das durch spezielle Beschichtungen ähnliche Schutzfunktionen wie Kunststoff bietet. Doch wie nachhaltig ist Barrierepapier tatsächlich? In diesem Artikel analysieren wir die Umweltbilanz und Recyclingfähigkeit dieser Verpackungslösung anhand verlässlicher Daten und Fakten.
Umweltbilanz von Barrierepapier vs. Plastik
🟢 CO₂-Fußabdruck
Die Herstellung von Papier verursacht hohe Energieverbräuche, allerdings ist der CO₂-Ausstoß im Vergleich zu Kunststoff niedriger. Die Produktion von 1 Tonne Frischfaserpapier setzt etwa 670 kg CO₂ frei (Quelle), während die gleiche Menge Polyethylen Granulat (PE) 2.000 kg CO₂ freisetzt (Quelle). Recyceltes Papier schneidet dabei noch besser ab, da es im Vergleich zur Neuproduktion 70 % weniger Wasser und 60 % weniger Energie benötigt (Quelle).
🟢 Energie- und Wasserverbrauch
Papierherstellung ist ressourcenintensiv, insbesondere bei Frischfaserpapier. Je nach Beschaffenheit des Papiers benötigt die Produktion von 1 kg Frischfaserpapier im Schnitt 8-100 Liter Wasser. Für Kunststoff ist der Verbrauch allerdings ebenfalls hoch, er liegt bei ca. 10-180 Litern pro kg Kunststoff (Quelle, Quelle, Quelle, Quelle, Quelle). Allerdings ist das Wasser in der Papierproduktion meist Teil eines geschlossenen Kreislaufsystems, sodass ein großer Anteil wiederverwendet wird.
Recyclingfähigkeit und biologische Abbaubarkeit
🟢 Recyclingquoten
Papierverpackungen haben in Europa eine der höchsten Recyclingquoten aller Verpackungsmaterialien. In Deutschland wurden 2021 etwa 90 % der Papier- und Kartonverpackungen recycelt, während Kunststoffverpackungen nur auf eine Recyclingquote von 56 % kamen (Quelle). Während die Recyclingquote von klassischen Papierverbunden wie z.B. mit Kunststoff- oder Aluminiumfolien dabei nur bei 10% lag (Quelle), sind Monomaterial-Barrierepapiere keine Papierverbunde und können daher meist vollständig im Altpapier entsorgt werden und damit in den Papierrecyclingstrom eingehen.
🟢 Herausforderungen im Recyclingprozess
Nicht jedes Barrierepapier ist problemlos recycelbar. Einige Varianten nutzen Papierverbunde, die Kunststoff- oder Aluminiumschichten enthalten, die eine Trennung im Recyclingprozess erschweren. Laut einer Studie von Roland Berger können solche Hybridmaterialien aus Papier und Kunststoff oft nur als Verbundmaterial verwertet oder verbrannt werden, wodurch die ökologische Bilanz verschlechtert wird (Quelle).
🟢 Biologische Abbaubarkeit
Während herkömmliches Papier unter natürlichen Bedingungen in wenigen Monaten zerfällt, können Kunststoffverpackungen Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Umwelt verbleiben. Barrierepapiere, die mit biologisch abbaubaren Beschichtungen versehen sind, können ebenfalls in relativ kurzer Zeit zersetzt werden und sind damit unter industriellen Bedingungen teilweise sogar kompostierbar.
Fazit
Barrierepapier ist eine extrem vielversprechende Alternative zu Kunststoffverpackungen, insbesondere wenn es recyclingfreundlich gestaltet wird. Mit einer hohen Recyclingquote, einer geringeren CO₂-Bilanz und der teils sogar biologischen Abbaubarkeit bietet es klare ökologische Vorteile. Es bleibt die Herausforderung bestehen, Kunststoffanteile in Barriereschichten weiter zu reduzieren und sicherzustellen, dass alle Komponenten in bestehenden Papierrecyclingströmen verarbeitet werden können.
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